Die folgenden Ausrüstungsgegenstände betreffen im wesentlichen nur die Pfadis ab der Pfadistufe. Natürlich sind diese Sachen relativ teuer in der Anschaffung, trotzdem lohnt es sich nicht, dabei zu sparen, schließlich sollen sie auch lange halten und für die verschiedensten Gelegenheiten brauchbar sein. Dann lieber vielleicht mal etwas von jemandem ausleihen, wenn man es selber noch nicht hat. Nicht hier aufgeführt werden Bekleidungsgegenstände wie VCP-T-Shirt, VCP-Pulli oder Tracht.
Schlafsack: Er sollte bis mind. –5°C geeignet sein (die sogenannte Komfort-Temperatur, nicht der Extrembereich – der sichert sozusagen nur das Überleben), möglichst nicht zu schwer sein. Je kleiner das Packvolumen, desto besser läßt sich der Schlafsack verstauen (nicht ganz so wichtig wie Temperaturbereich und Gewicht). Ob man einen Daunen- oder Kunstfaserschlafsack wählt, ist Geschmackssache und eine Preisfrage, ein Daunenschlafsack ist sehr angenehm, im Verhältnis leicht und wärmt gut, ist aber feuchtigkeitsanfällig (dann event. zusätzlich einen Überzug oder Biwaksack drüber benutzen).
Biwaksack: kein „Muß“, aber was praktisches für leidenschaftliche Hajker. Es gibt inzwischen auch atmungsaktive Biwaksäcke, diese sind aber recht teuer, und auch im „nicht atmenden“ Biwaksack läßt es sich ganz gut aushalten.
Isomatte: eine ganz normale Schaumstoffmatte tut es wunderbar. Luftmatratzen sind ungeeignet, zu schwer, sperrig und lochanfällig. Alumatten sind zwar sehr leicht, der Komfort und die Isolation lassen aber zu wünschen übrig. Für „Profis“ mit viel Erfahrung, die einen besonderen Wunsch erfüllt bekommen, ist eine Therm-A-rest-Matte (oder ähnliche „self-inflating mats“) natürlich sehr bequem, aber auch sehr teuer, nicht ganz so einfach einzupacken, und es bleibt ein gewisses Rest-Risiko mit Löchern ...
Rucksack: Minimum 50 l Inhalt! Auch wenn besorgte Eltern und Verkäufer im Laden gerne mit dem Argument kommen „das ist doch noch viel zu groß für das kleine Hänschen“. Zwei Jahre später ist aus dem kleinen Hänschen ein großer Hans geworden, dessen Ausrüstung dann nicht mehr in den kleinen Rucksack passt, und der dann schon wieder einen neuen braucht. Man muß die 50 l ja nicht krampfhaft vollstopfen, und das Netto-Gewicht eines 40-45 l Rucksacks unterscheidet sich kaum von dem eines 50 l Rucksacks. Wichtig also (vor allem bei noch nicht ausgewachsenen): der Rucksack sollte einen verstellbaren Rücken haben. Der zukünftige Träger sollte ihn unbedingt vor dem Kauf selber ausprobieren, mit entsprechend Gewicht drin, ob er auch wirklich gut sitzt. Weitere Kriterien: Sind ausreichend Seiten- und Deckelfächer vorhanden bzw. nachrüstbar? Sind genügend Riemen etc. da, um Isomatte etc. ohne Probleme befestigen zu können?
Ein Rucksack-Regenschutz ist als Zusatz ganz nett, man kann da aber auch gut mit Müllsäcken improvisieren.Eßgeschirr: hier ist nichts spezielles erforderlich, Hauptsache unzerbrechlich (Plastik, Blech, Emaille ...). Wichtig ist nur, daß der Teller eine Vertiefung hat (wenn es Suppe, Eintopf, Müsli, Pudding ... gibt). Der Trinkbecher soll auch unzerbrechlich sein und unbedingt einen Henkel haben (wegen Verbrennungsgefahr bei heißen Getränken). Das Besteck ist ebenfalls egal, es muß auch nicht unbedingt ein zusammensteckbares sein.
Trinkflasche: Minimum 1 l Inhalt, unzerbrechlich. Ein Drehverschluß ist meist dichter als ein Schnappverschluß. Beste Erfahrungen machen wir immer wieder mit Sigg-Flaschen (und ähnlich gebauten). Thermosflaschen sind i.d.R. nicht notwendig, wenn schon, dann bitte unzerbrechliche!
Seil: mind. 3m lang, mind. 1 cm stark, gerne Naturfaser, gerne mit einer Schlaufe an einem Ende.
Kompaß: nicht unbedingt nötig. Wenn einer gekauft wird, dann bitte kein Supermarkt-Billigprodukt (funktioniert in der Regel nicht oder nicht lange), sondern einer mit guter Qualität. Silva ist „der“ Kompaßhersteller, auch Armee-Kompasse können ganz ordentlich funktionieren.
Taschenlampe: wenn möglich ohne Glas und möglichst leicht, sie muß ja oft mitgetragen werden.
Schuhe: feste Schuhe, am besten Wanderstiefel, die den Fuß gut abstützen. Sie sollten auch möglichst wasserfest sein, d.h. entweder gut einfetten oder imprägnieren. Keinen Sinn für Pfadiaktivitäten haben offene Schuhe, schon gar keine Sandalen, auch nicht sog. Wandersandalen (große Verletzungsgefahr)
Bei Unsicherheiten oder Unklarheiten lieber vor einem „Fehl“-Kauf bei den Gruppenleitern oder sonstigen „Experten“ (gerne auch bei mir) nachfragen und Rat holen.
Nicht vergessen: Die Sachen gut mit Namen bzw. der eigenen Farbkombination markieren!
Christina (christina.kuttler@gmx.de)